Ein ungewöhnlicher Anblick bot sich der gut gefüllten Löwenhöhle Rosa-Parks beim Warm-Up auf Löwenseite. Bis auf den langzeitverletzten Josh Ober waren diesmal alle zum H1-Kader gehörenden Spieler am Start.
Passend dazu zeigte sich das Löwen-Team direkt vom Start weg in bester Spiellaune. Bereits nach sechs Minuten und einem 12:3 für eure #LionsLikeYou war Gästetrainer Zarkovic zur ersten Auszeit gezwungen. Diese zeigte Wirkung und Bonn war nach einem 0:8-Lauf in knapp drei Minuten zurück im Spiel. Nun war es Löwencoach Singh, der seine Jungs zum Rapport rief. Auch diese Auszeit verfing, allerdings nachhaltiger als die des Bonner Coaches. Über die erste Viertelpause hinweg (17:12 nach 10 Minuten) legte das Rudel, angeführt von Abdiwahid, Wright und Raczkiewicz, einen 26:8-Lauf auf den Court und damit bis zur Halbzeit mit 42:19 ein gehöriges Polster zwischen sich und die Bonner Bundesligareserve.
Im Halbzeitinterview mahnte Glue-Guy Josh Ober aber direkt an: „Wir müssen im dritten Viertel direkt für klare Verhältnisse sorgen. Emotional muss Bonn da schon wissen, dass heute nichts mehr zu holen sein wird.“
Das hatten wohl alle Löwen aus der Kabine mitgenommen. Für Bonn gab es keine einfachen Punkte, lediglich drei Feldkörbe erlaubte das Löwenteam den Gästen im dritten Abschnitt. Offensiv entwickelte sich ein teaminterner „Shootout“ zwischen Toni Jetullahi (9 seiner 18 Punkte im Abschnitt 3) und Jamal Wright (6 von 20 Pkt). Gepaart mit der Top-Defense stand vor dem Schlussabschnitt ein 68:32 auf der Anzeige und das Spiel war durch. Auf Bonner Seite war Punktegarant Paulo komplett abgemeldet und blieb weit unter seinem Punkteschnitt. Einzig der Bonner Laerke brachte Bewegung ins Gästespiel. Zu wenig, um das Rudel am Samstag Abend in Gefahr zu bringen.
Zum letzten Abschnitt feuerte Floorgeneral Ewald sein Team nur noch von der Bank an. So gehörte der letzte Abschnitt den Spielern, die nach langer Pause Spielpraxis gebrauchen konnten. Bonn nutzte das etwas eingerostete Löwen-Line-Up und kam durch Bucur und Paulo zu einem für sie leicht versöhnlichen Abschluss.
Am – auch in dieser Höhe – mehr als verdienten 80:49-Löwensieg änderte der Schlussspurt der Gäste aber nur wenig und das Rudel schob sich wieder auf Platz fünf der WBV-Premiumliga.
Nun kommen die Wochen der Entscheidung um den Einzug in die Play-Offs. Zwei Siege ist man nun vor den Nicht-PlayOff-Plätzen und muss am kommenden Samstag, 17 Uhr zum Tabellen-Dritten, den Accent Baskets Salzkotten, um Routinier Zvinklys und Topscorer Hayes.
Löwencoach Singh war nach dem Spiel erst mal froh, „dass der Abstieg nun wohl kein Thema mehr werden wird und wir uns nun voll und ganz auf die Erfüllung des Saisonziels, dem Erreichen der Play-Offs, konzentrieren können. Schade ist, dass wir unserem tollen Spiel mit dem etwas fahrigen Ende einen kleinen Wermutstropfen hinzugefügt haben.“