LionsLikeYou ringen UBC-Münster-Reserve nieder

Direkter Vergleich geht nach Defenseschlacht an Herten

Löwen mit tollem Start – Münster kommt schnell zurück

Hätte man sich einen Start für den 14. Spieltag aus Rudelsicht wünschen dürfen, wäre dieser Wunsch sicher in die Richtung gegangen, die sich zu Beginn des Spiels einstellte. Es waren noch keine zwei Minuten gespielt, da leuchtete schon ein 6:0 für unser Rudel auf der Anzeige. Münster schien sich wie Haspe in der Vorwoche überraschen zu lassen und wie in der Vorwoche, war der erst kurz vor Spiel fit gewordene Jetullahi (6 seiner 22 Punkte in den ersten 5 Minuten) erfolgreicher Abnehmer der Löwenangriffe. Doch Münster berappelte sich schnell, stellte die Defense um, ließ kaum noch einfache Penetrations zu und zwang unsere Jungs zu schwierigen Abschlüssen. Dazu kam die Reboundüberlegenheit der Gäste um Humpert und Ehrich. Zudem hielt Münster die Dreierquote bis zur Halbzeit konstant bei knapp 50 %. Dadurch kämpften sich die Gäste bis zur ersten Pause zunächst durch einen Dreier von Schmidt an unser Rudel heran und durch gut herausgespielte Nahdistanzabschlüsse bis zur ersten Pause mit 14:24 in Führung.

Löwen arbeiten sich zurück ins Spiel

Zunächst war weiter Münster am Drücker und legte mit Ferntreffern von Sievers, Aumann und Dilschmann vor. Bis zur achten Minute des 2. Viertels brauchte es die ein oder andere Einzelaktion der Löwen, um sich nicht komplett abhängen lassen zu müssen. (27:40, 18. Minute) Doch die letzten beiden Minuten in Halbzeit eins gehörte dann beinahe komplett unseren Jungs. Ein 6:1-Run, initiiert durch tolle Anspiele von Jetullahi und Treffern von „Hülse“ und Ewald, brachte das Rudel wieder auf Schlagdistanz (33:41, Halbzeit).

Löwenhöhle wird zum Handballfeld

Die Intensität beider Teams stieg nach dem Pausentee enorm an. Das Publikum registrierte, dass die Entscheidung in der Partie noch weit in der Zukunft lag. Nach drei Minuten hatte sich Herten auf drei Punkte herangekämpft, bevor Münster dann wieder etwas anzog. Aumann setzte seinen zweiten Dreier und die Gäste schienen das Momentum wieder zu sich ziehen zu können. Doch Tim Müller (7 Punkte bei 60 % aus dem Feld) konterte nach einem Behind-the-Back-Anspiel von David Ewald ebenfalls mit Ferntreffer. Münster war da schon lang „in Teamfouls“ und konnte nicht mehr richtig zulangen. Herten agierte konsequent und kam nach Layup von Wright zur letzten Pause auf zwei Punkte dran (52:54, 30. Minute).

Löwen mit Fabelschlussabschnitt

Bis dahin konnte man den Löwen attestieren, dass sie Humpert, Ehrich und vor allem Altmeister König vom Dreierwerfen abhalten konnten. Doch was im Schlussviertel in Sachen Defense auf Löwenseite folgte, war nicht zu erwarten. Ein Sieg war möglich, der direkte Vergleich schien außer Reichweite. Doch fünf Steals allein im Abschlussviertel und eine aggressive Verteidigung ließen nur noch einen Dreier und einen Freiwurftreffer der Gäste zu. Das junge Team der Gäste war vollkommen von der Rolle. Dreier-Airballs, vergebene Freiwürfe, sechs Ballverluste und damit gerade mal vier Punkte gelangen Münster im Schlussabschnitt. Selbst Routinier König leistete sich vollkommen entnervt zwei unsportliche Fouls und musste das Feld verlassen Das Löwenteam dagegen spielte wie entfesselt, setzte sich zwei Minuten vor Ende per Layup von Hülse mit 15 Punkten in Führung und hatte damit den direkten Vergleich in greifbarer Nähe. Münster wollte kontern, aber nichts, was in der ersten Hälfte auf Gästeseite so blendend funktionierte, klappe im letzten Abschnitt und Herten holte nach zwei Freiwurftreffern von Wright (21 Pkt., 6 Reb., 5 Ass.) mit 78:58 den in der Höhe unerwarteten siebten Saisonsieg. Die Löwenhöhle stand vollkommen Kopf und das Team steht nun einen Sieg hinter Platz drei und drei Siege vor dem Abstiegsplatz.

David Ewald zum Spiel: „In der ersten Halbzeit haben wir es nicht gut gemacht. Aber in der Kabine waren alle positiv. Wir haben in der Defense umgestellt und den Fight den Münster uns angeboten hat angenommen. Dieses Team zerreißt sich in jeder Situation auf dem Feld, egal wie der Spielstand ist, das zeichnet uns aus.“

Robin Singh stellte dazu heraus, „dass man um jeden einzelnen Rebound hart kämpfen musste, dass hat das Team schnell gemerkt und als Gruppe dann auch toll gemacht. Da ist es z. B. auch nicht wichtig, das Stefan Bogdan heute nicht so einen offensiven Output hatte, aber er holt uns sechs Rebounds, da stehen wir als Team zusammen. Wir finden als Undersized-Team immer wieder Lösungen, den Gegner in der Verteidigung unter Druck zu setzen, das hat das Team, gerade im letzten Abschnitt sensationell gemacht. Wichtig war für den Sieg aber, dass wir, nicht nur in den heißen Phasen, sondern übers komplette Spiel einen kühlen Kopf bewahrt haben.“

Jetzt heißt es durchschnaufen und neuen Fokus aufbauen, denn nächsten Samstag geht es nach Grevenbroich zu den Elephants. Ein schwer zu bespielender Gegner, bei dem in den letzten Jahren immer wenig zu holen war. Doch David hatte als letztes noch einen Satz parat: „Jetzt noch 2 Wochen Vollgas geben und dann haben wir uns eine Pause aber sowas von verdient.“