Geglänzt, gewackelt, gewonnen

Löwen siegen zum Abschluss der Rückrunde gegen Haspe – Sorge um Jetullahi

Schon vor dem Sprungball mussten eure #LionsLikeYou die erste bittere Pille des Abends schlucken. Nachdem der Einsatz von Jamal Wright schon die ganze Woche aufgrund einer Wadenverletzung auf der Kippe stand, wurde sein Ausfall für die Partie beim Warm-Up Gewissheit. Doch ganz fehlte er unserem Rudel nicht, dazu aber später mehr.

Löwen direkt im Spiel.

Zunächst gehörte anderen Hertenern das Parkett des 13. Spieltags der WBV-Premiumliga in der gut gefüllten Löwenhöhle Rosa Parks. Schon früh zeigte sich das Credo des Spiels, Haspe spielte seine Vorteile aus, doch das Rudel hatte einen passenden Konter. Sinnbildlich dazu der Sprungball, der eigentlich von den Gästen gewonnen und getippt, aber vom dazwischenspringenden Jetullahi erobert und direkt zu den ersten Löwenpunkten verwandelt wurde. Jetullahi war es auch, der neben diesem „Eröffnungscoup” das Löwenspiel in den ersten 10 Minuten offensiv trug, indem er den Platz, den die Hagener ihm gaben, zu 13 seiner schlussendlich 32 Punkte nutzte. Einzig die mangelde Reboundarbeit unserer Jungs ermöglichte es den Gästen, den Vorsprung nicht noch deutlicher als das nach zehn Minuten auf der Anzeigetafel aufleuchtende 30:19 werden zu lassen.
Trotz dieser Gala unserer Nummer 22, blieben die ersten Löwenpunkte des kroatischen Neuzugangs Stefan Bogdan nicht unbeachtet. Dieser jagte zum Einstand direkt einen Floater mit Foul zum vollendeten And-One durch die Reuse.

Löwen zwingen Haspe Minimalismus auf.

Haspecoach Wasiliewski stellte nach dem Spiel fest: „Wir haben die Löwen zu Beginn unterschätzt, das hat sich bitter gerächt.” Doch, auch aufgrund von leichten Foulproblemen, musste unser Rudel im zweiten Viertel einen Gang zurückschalten. Für Haspe übernahmen Fouda und Gäste-Topscorer McAllister. Ersterer war schon früh mit drei Fouls belastet, drehte dann aber offensiv auf und erzielte sieben seiner 13 Punkte in diesem Abschnitt. McAllister wurde von der aufmerksamen Löwendefense zu einer schlechten Wurfauswahl und der daraus folgenden katstrophalen Trefferquote von 27 % gezwungen. Damit konnte er den Gästen nicht den offensiven Output geben, den es gebraucht hätte , um das Viertel höher als mit 13:15 zu gewinenn und sich näher an unsere Jungs heranzuarbeiten. Herten reichten zwei Dreier von Ewald und Müller, um offensiv ebenbürtig zu sein. Bei besserer Chancenverwertung wäre sogar eine deutlichere Führung möglich gewesen. So ging es mit 43:34 in die Halbzeit.

Jetullahi wieder Zielspieler, Iloanya kontert für Haspe

Haspe nahm nach der Pause bei jedem Löwenangriff durch eine Ganzfeldpresse viel Zeit von der Angriffsuhr des Heimteams. Doch in einigen Fällen gelangen Herten, trotz des engen Zeitrahmens, geduldig ausgespielte Abschlüsse. Nutznießer dieser war wieder vermehrt Neu-Powerforward Jetullahi, dem von der Dreierlinie alles zu gelingen schien (50% von Downtown), Und was nicht fiel, das angelte sich Löwen-Boardcrusher Verhülsdonk (4 Offensiv-Rebounds) und verwandelte anfallende Nahdistanzwürfe.
Auf Hasper Seite wachte Jordan Iloanya wie schon im letzten Gastspiel der Hasper in der Löwenhöhle auf und setzte nach Dreiern und Fastbreaklayups sieben seiner elf Punkte zum 63:50 vor der letzten Pause.

Haspe kämpft, Herten zittert sich zum Sieg

Im letzten Viertel wachte Haspes Dia mit sieben Punkten, darunter einem Dreier nach Hasper Offensivrebound auf und verkürzte zweimal auf zwei Punkte Rückstand. Das Spiel drohte drei Minuten vor dem Ende auf die Seite der Gäste zu kippen. Die Sorgenfalten der lautstarken Löwenfans wurden noch größer, als David Ewald zwei Minuten vor dem Ende sein fünftes Foul kassierte. Bis dahin hatte das Löwen-Eigengewächs mit 14 Punkten, 12 Rebounds und 10 Assists ein lupenreines Tripple-Double aufgelegt. Iloanya verkürzte eine Minute vor dem Ende per Layup auf einen Zähler Rückstand. Die Löwenoffense kam stark ins Stocken. Doch bei Jetullahi hielten die Nerven an der Freiwurflinie. Mit drei Punkten vorn und nur noch 24 Sekunden auf der Spieluhr musste Haspe nach einem Ballverlust foulen, tat das an Jetullahi, der in Folge dessen unglücklich auf die Hand fiel und mit Verdacht auf Handbruch ausgewechselt werden musste. Auf der Bank stand nur noch der stark angeschlagene Wright zur Verfügung, welcher die nach dem Foul an „Toni” fälligen Freiwürfe nun werfen musste. Jamal versenkte einen und stellte auf plus vier. Nicht mehr aufzuholen für Haspe und mit 74:70 der sechste Saisonsonsieg für unser Rudel.

Damit stehen unsere #LionsLikeYou mit ausgeglichener Bilanz auf Platz neun, einen Sieg hinter Platz vier und drei Siege vor der Abstiegszone.

Coach Singh zum Spiel: „Nicht nur zur Einstandsleistung von Stefan Bogdan, sondern zum gesamten Auftreten unserer Mannschaft gehen mir langsam die Superlative aus. Jede Woche lassen wir das Herz auf dem Feld, einfach Wahnsinn. Obwohl wir natürlich bei der Belastung keine fehlerfreie Partie geliefert haben, ist Kritik an den Spielern absolut unangebracht. Die ärgern sich selbst am meisten über das, was nicht klappt. Jetzt müssen wir, wie seit Monaten, zunächst an die Regeneration denken und dann geht es ab Mittwoch in die Vorbereitung auf das erste Rückrundenspiel gegen Münster.”

Zum Ende kam dann Punktegarant Jetullahi noch zu Wort und gab auf Nachfrage Neu-Löwe Bogdan, aber auch allen jungen Spielern, noch einen Tipp mit auf den Weg: „Wenn du die Möglichkeit hast, auf so einem Level zu spielen, und Spielzeit bekommst, dann pack die Chance bei den Eiern und zieh durch.” Na, dann wollen wir das mal beobachten.

Direkt die Chance dazu gibt es dann schon nächsten Samstag, 02.12.23, wie gewohnt ab 19 Uhr in der Löwenhöhle Rosa Parks, wenn sich zum Start der Rückrunde das siebtplatzierte Team des UBC Münster 2 um Altmeister Andrej König vorstellt.

Karten wie immer bis 72 h vor dem Spiel ab 5 Euro unter tickets@hertener-loewen.de , 01 62 / 49 85 215 und an der Abendkasse.

Fotos: Karl-Heinz Beschmann, Daniel Wewer und Klaus Preußer