Die Hertener Löwen haben am Samstagabend trotz einer engagierten Leistung eine knappe Niederlage bei den EN Baskets Schwelm hinnehmen müssen. In einem intensiven und bis zum Schluss spannenden Spiel unterlagen die Löwen mit 77:71. Sie zeigten dabei aber über weite Strecken großen Kampfgeist und Moral.
Ohne Manuel Bojang (Verletzung) Dario Fiorentino (krank) und Faton Jetullahi (beruflich verhindert) reisten die Gäste stark ersatzgeschwächt nach Schwelm. Doch auch die Gastgeber traten nicht in Bestbesetzung an, sodass beide Teams mit nur acht bzw. neun Akteuren aufliefen.
Der Auftakt gehörte zunächst den Löwen. Der erste Angriff brachte direkt drei Punkte für die Gäste. Doch Schwelm fand schnell ins Spiel und drehte die Partie. Nach vier Minuten stand es bereits 12:5 für die Gastgeber, die vor allem unter den Körben dominanter agierten und sich zahlreiche zweite Chancen erarbeiteten. Kurz vor Ende des ersten Viertels lag Herten bereits zweistellig zurück, konnte jedoch durch ein „And-One“ kurz vor der Sirene auf 27:20 verkürzen.
Im zweiten Viertel setzten die Baskets ihren starken Distanzwurf fort. In der ersten Halbzeit traf Schwelm beeindruckende 70 Prozent seiner Drei-Punkte-Würfe. Hertens Offensivspiel wirkte hingegen phasenweise unrund. Doch das Team kämpfte sich mit stärker werdender Defense zurück ins Spiel. Bis zur Pause verkürzten die Löwen auf 43:35 und blieben dank starker Einzelleistungen von Bryant Allen (16 Punkte) und Christian Hinckson (14 Punkte) in Schlagdistanz.
Nach dem Seitenwechsel kam Schwelm zunächst wacher aus der Kabine und nutzte einige defensive Unstimmigkeiten der Hertener, um auf 54:39 davonzuziehen. In dieser Phase wurde das Spiel zunehmend zerfahren und von vielen Pfiffen unterbrochen. Die Löwen fanden jedoch langsam wieder besser in die Partie, verteidigten engagiert und verhinderten Schlimmeres. Mit 59:47 für Schwelm ging es ins Schlussviertel.
Im letzten Abschnitt zeigten die Löwen ihr Kämpferherz. Punkt um Punkt holten sie auf, standen defensiv stabil und glaubten sichtbar an die Wende. Fünf Minuten vor dem Ende war der Rückstand auf nur noch fünf Zähler geschmolzen. Weitere drei Minuten später brachte ein starkes Drei-Punkte-Spiel die Hertener bis auf 70:68 heran. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide. Doch die Schwelmer behielten in der Schlussphase die Nerven. 12 Sekunden vor dem Ende traf Patterson vorentscheidend zum 74:69. Am Ende siegte Schwelm verdient mit 77:71.
Die Löwen zeigten Moral und waren kurz davor, das Spiel zu drehen, doch die Aufholjagd blieb ohne Happy End. Am Ende machte das schwache erste Viertel und die überragende Dreierquote der Schwelmer (46 %) den Unterschied. Trotzdem bewies das Löwenrudel erneut seine Kämpferqualitäten und kann Positives aus der Partie mitnehmen.
Bester Spieler war Christian Hinckson, der mit 28 Punkten (starke 64 % aus dem Feld) und einer Effektivität von 31 zu überzeugen wusste.
Headcoach Robin Singh zeigte sich nach dem Spiel zufrieden mit dem Kampfgeist seines Teams, haderte jedoch mit dem ersten Viertel: „Großes Kompliment an meine Jungs für den Kampf. Wie wir zurückgekommen sind, ist aller Ehren wert. Das erste Viertel mit 27 zugelassenen Punkten war einfach zu viel, gerade für ein Team, welches sich über die Defense definiert. Das war letztendlich der Knackpunkt, diesem Rückstand sind wir das gesamte Spiel hinterhergelaufen.“