Am Sonntag traten die Hertener Löwen zum Auswärtsspiel bei den Baskets Juniors TSG Westerstede an – verletzungsbedingt mussten sie dabei auf Müslim Özmeral verzichten.
Schon in den ersten Minuten war spürbar, dass die Partie physisch und intensiv werden würde. Beide Teams brauchten einige Angriffsversuche, um in ihren Rhythmus zu kommen – die ersten Punkte fielen erst nach knapp zwei Minuten. Westerstede nutzte im weiteren Verlauf kleinere Unkonzentriertheiten der Löwen und sicherte sich nach dem ersten Viertel eine 18:14-Führung.
Im zweiten Abschnitt fanden die Löwen zunächst besser ins Spiel. Nach sechs Minuten war das Team von Trainer Singh auf 26:25 herangekommen – das Momentum lag nun auf Seiten der Gäste. Doch dann folgte ein kurzer, aber sehr schmerzlicher Einbruch: Westerstede nutzte diese Phase eiskalt und startete einen 16:0-Lauf, der die Partie vorentschied. Die Löwen zeigten sich verunsichert, ein deutliches Ungleichgewicht bei den Freiwürfen (am Ende verzeichnete Westerstede mit 38:18 Freiwürfen mehr als doppelt so viele Freiwürfe wie die Löwen) tat ihr Übriges, und so ging es mit einem 45:27-Rückstand in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel versuchte die Singh-Fünf, das Spiel wieder zu stabilisieren. Die Ansätze waren da, doch Westerstede blieb konsequent, spielte körperlich und traf in diesem Abschnitt alle zwölf Freiwürfe. Herten fand kein Mittel, um den Rhythmus der Gastgeber zu brechen – 69:48 nach drei Vierteln.
Im Schlussabschnitt war die Partie bereits entschieden. Zwar gaben die Löwen nicht auf und kämpften bis zum Ende, doch die Hypothek aus dem zweiten Viertel war zu groß. Am Ende stand eine deutliche 90:65-Niederlage, die sicher um ein paar Punkte zu hoch ausfiel – aber auch klar aufzeigte, woran das Team noch arbeiten muss.
Die Löwen verloren das Spiel in einer kurzen, aber entscheidenden Phase. 16 Punkte in 3,5 Minuten – das war der Bruch, von dem sich das Team nicht mehr erholte. Offensive Inkonstanz, zu viele Ballverluste und nach dem 16:0 Run ein zu unsicheres Auftreten in der Defense kosteten am Ende jede Siegchance.
Coach Robin Singh zog nach dem Spiel ein ehrliches Fazit: „Der Gegner war am heutigen Tag klar besser und hat das Spiel verdient gewonnen. Auch wenn die Niederlage am Ende ein paar Punkte zu hoch ausfiel, müssen wir das Spiel in den nächsten Tagen sehr selbstkritisch analysieren. Wir haben uns in einer entscheidenden Phase der Partie zu sehr verunsichern lassen und physisch nicht mehr ausreichend dagegengehalten. Von diesem Run im 2. Viertel haben wir uns letztlich nicht mehr erholt. Nichtsdestotrotz gilt es, aus diesen Fehlern zu lernen. Aktuell zahlen wir extrem viel Lehrgeld und müssen uns noch an das nächsthöhere Level gewöhnen. Es ist ein Prozess, dieser darf allerdings nicht mehr allzu lange andauern.“
Auf der Vorstandsseite ist man weiterhin vollkommen überzeugt und entspannt: „In den letzten anderthalb Jahren haben wir eben auch kaum Spiele verloren. Und somit ist es in den Köpfen schon eine neue Situation, mit der die Spieler lernen müssen umzugehen. Das Level der bisherigen drei Gegner ist eben ein konstant höheres, da muss man über 40 Minuten vollkommen konzentriert zu Werke gehen. Aber die Niederlagen dürfen nicht verunsichern, sondern müssen den Löwen in uns wecken, es schnell besser zu machen. Am Ende zählt es und da sind wir weiterhin fest davon überzeugt zwei andere Teams hinter uns lassen zu können. Wir haben volles Vertrauen in das Leistungsvermögen der Mannschaft und hoffen, dass die Fans das Team auch in den kommenden Heimspielen so toll und zahlreich unterstützen. Die Halle wird am Ende ein ganz wichtiger Faktor sein“, so Schatzmeister Matthias Boenke nach dem Spiel.
Bereits am nächsten Wochenende haben die Löwen die Chance, es besser zu machen: Gegen RASTA Vechta Ⅱ kommt es in einem richtungsweisenden Spiel zum Duell zweier noch siegloser Teams.