Derbys formen besondere Momente und Geschichten. Wer schon zu Beginn des Warm-Ups, weit vor dem Sprungball, in der Halle war, der konnte, wenn auch leise, die Ouvertüre zu der Geschichte dieses Löwenderbys gegen den Kreisrivalen BG Dorsten vernehmen: Faton „Toni“ Jetullahi warf sich als erster ein und rief bei jedem Wurftreffer seinem „Balljungen“ zu, „siehst du, ich kann nicht daneben werfen.“
Passend dazu verlief das erste Viertel unserer Jungs im elften Saisonspiel der #WBVPremiumliga. Denn dort glänzte „Toni“ direkt mal mit fünf Treffern, davon zwei von fernab der Dreierlinie und war damit der offensive Grund für die 25:13-Löwenführung zur ersten Pause.
Dorsten stellte danach von seiner zweidimensionalen Ausrichtung über seine Imports Lunguana und Coleman vermehrt auf Teambasketball und penetrate and kick um und brachte seinen Guard Juri Glavovic (sechs Punkte im Viertel) vermehrt ins Spiel. Die Löwenoffensive nahm sich derweil eine kreative Auszeit und büßte beinahe die komplette Führung bis zur Halbzeit ein (37:33, 20. Minute).
Und damit nicht genug, auch nach der Pause war Dorsten das gefährlichere Team und egalisierte durch Ivan Pehar den Punktestand nach 22 Spielminuten. Dies wirkte wie eine Initialzündung für Löwenteam. Allen voran Power-Guard Gilbert Gyamfi zog das Löwenspiel an sich und schaffte es immer wieder in Korbnähe erfolgreich abzuschließen. Höhepunkt dieses von Gyamfi angeführten 23:4-Löwen-Zwischenlaufs war sein Layup mit Foul kurz vor der nächsten Viertelpause (60:41, 30. Minute).
Doch Dorsten gab sich abermals nicht geschlagen, allen voran BG- Urgestein Jonas Peters, der den Schlussabschnitt mit zwei schnellen Ferntreffern beginnen ließ und den Ex-Hertener Severing zu zwei eigenen Dreiern anstachelte. Das Momentum schien auf die Seite der Gäste zu kippen, Löwentrainer Singh musste zur Auszeit greifen, um die Aufholjagd zu stoppen. Die nun wieder griffigere Löwenteamdefense erlaubte der BG lediglich einen Feldkorb bis zum Spielende, während auf Hertener Seite abermals Gilbert Gyamfi Gyamfi und Faton Jetullahi mit jeweils vier Punkten den Deckel drauf machten.
Mit dem achten Saisonsieg festigt unser Team seine Position auf dem zweiten Tabellenplatz, zwei Siege hinter BBA Hagen und kann gelassen zum Auswärtsspiel am kommenden Samstag bei den auf Platz 4 stehenden, heimstarken Accent Baskets Salzkotten fahren.
Doch gelassen oder nicht, ganz ausgeruht wird das Team am Samstag wohl nicht an den Start gehen, denn schon am Mittwoch steht das Achtelfinale des WBV-Pokals an. Gegner dann um 20 Uhr in der Juliushalle Halle, wieder die BG Dorsten zu Teil zwei des Kreisvergleichs.
Fotos: Karl-Heinz Beschmann und Klaus Preußer