Karnevalsspieltag, Leo-Löwe verkleidet vor der Kamera und mit mehr Spaß war vor dem Spiel aus Löwensicht nicht zu rechnen. Doch das stark dezimierte Löwenrudel widersprach der Vorahnung mit einem starken Start in’s 1.-Regionalliga-Duell mit dem DTV Basketball Köln. Jetullahi war der Leader in dieser Phase und legte direkt mit zwei Dreiern und acht seiner 27 Punkte in den ersten vier Minuten los. Wie Deutz-Coach Müller nach dem Spiel zugab, hatten die Löwen die Deutzer „direkt kalt erwischt“ (20:7, 7. Minute). Doch wie schon in der letzten Saison kam Deutz nach anfänglichem Rückstand postwendend zurück in’s Spiel. Deutz’ Importspieler Jenkins (32 Pkt. im Spiel) konterte mit drei Ferntreffern für die Gäste und sorgte beinahe im Alleingang für den 22:27-Löwenrückstand zur ersten Pause.
Das Spiel pegelte sich bis zur Mitte des zweiten Viertels auf den Sieben-Punkte-Löwenrückstand ein. Dann die nächsten Hiobsbotschaft für unser Rudel: Dario Fiorentino humpelte mit einer Muskelverletzung vom Feld, Rückkehr in’s Spiel unmöglich. Doch dieser erneute Nackenschlag schien richtig Feuer in’s Löwenspiel zu bringen. Unsere Jungs konterten, meist nur durch Foul zu stoppen, mit einem 9:0-Lauf in drei Minuten. Dieser hätte für die Halbzeitführung reichen können, doch Pfeifer glich mit der Schlusssirene per Lay-Up aus.
In der zweiten Hälfte hätte man einen Einbruch der Löwen erwarten können, doch ein Duo, bestehend aus Jamal Wright (8 Punkte im Viertel) und dem Löwen-Eigengewächs Tim Müller (7) stemmte sich gegen aufkommende Deutzer. Immer wieder schien das Momentum auf die Hertener Seite zu kippen, nicht zuletzt nach dem Layup von Wright zum 58:53 nach 28 Minuten. Doch Deutz hatte immer eine Antwort, meist durch Jenkins von der Dreierlinie, parat. Also weiter Gleichstand zum Ende des Abschnitts (65:65 nach 30 Minuten).
Deutz erwischte die besseren ersten drei Minuten im vierten Abschnitt. Schmidt und abermals Jenkins servierten einen 0:6-Lauf. Doch unser Rudel antwortete variabel in der Offensive. Müller, Schmugge, Wright, Jetullahi und damit beinahe das gesamte übriggebliebene Rudel verkürzten auf drei Punkte. (73:76, 36. Minute) bevor Hertens US-Amerikaner in den Schlussminuten übernahm. Zehn Punkte von Wright in vier Minuten gepaart mit akkurater Löwendefense bedeuteten zwei Punkte Vorsprung und nur noch 2,7 Sekunden auf der Uhr. Doch mit dem letzten Einwurf findet Joe Koschade den Kölner Center Wendeler und der trifft per Lay-Up zum Ausgleich: Verlängerung.
Die Löwen zunächst unbeeindruckt von der vergebenen Siegchance. Abermals legt Wright per Dreier vor, Engelhardt gleicht aus. Das Löwenrudel wirft alles in die Verteidigung, Köln leistet sich vorher nicht gekannte Fehlwürfe, Jetullahi tankt sich 27 Sekunden vor Ende zum Floater, trifft und das Rudel mit einem Punkt in Führung. (92:91, 45.Minute) Deutz verzichte auf die Auszeit, der letzten Angriff geht auf Jenkins, der wird an der Dreierlinie gefoult, verwandelt die fälligen drei Freiwürfe. Die letzten Löwenangriffsbemühungen verlaufen erfolglos und so endet das Spiel mit der mehr als unglücklichen 92:96-Niederlage für’s Löwenrudel. Eine Niederlage, die schmerzt, aber nach der sich kein Löwenspieler verstecken muss.
Robin Singh nach dem Spiel: „Die Einstellung, die Leistung – nicht nur heute, ohne Big nur mit sechs Mann – der Jungs ist ‚mörder‘. So eine Niederlage, wenn man zwei mal am Sieg schnuppert, tut extrem weh, wenn man für so eine Leistung nicht belohnt wird. Jetzt ist es wichtig, dass auch das Umfeld die Jungs aufbaut und auf die Schulter klopft für die grandiose Leistung. Die Personalsituation verschärft sich nach dem heutigen Spiel durch den Ausfall von Dario, die Situation ist auf jeden Fall kritisch.“
Und das leider zum schlechtesten Zeitpunkt, kurz vor dem Derby in Recklinghausen bei den Citybaskets. Am kommenden Samstag, 19:00 Uhr, steigt die Mutter aller Vestderbys in der Vestischen Arena in Recklinghausen. Bis dahin ist viel Aufbauarbeit für unser Team zu leisten. Helft mit und schreibt dem Team, was ihr von den bisherigen Saisonleistungen haltet und dann sehen wir uns Samstag in der Vestischen Arena.