Nach dem Spiel fehlten selbst Dario Fiorentino, der in seiner langen Karriere schon eine Menge gesehen hat, etwas die erklärenden Worte. Die vierzig Spielminuten vorher hatten nicht nur die Zuschauer in der gut gefüllten Löwenhöhle der Rosa-Parks-Halle elektrisiert, sondern auch den Routinier des Teams sichtlich mitgenommen.
Löwenrudel hellwach im ersten Viertel
Aufgrund des hohen Zuschaueraufkommens startete das Spiel verspätet. Bei Köln hatte dies wohl den Fokus empfindlich gestört, und zunächst spielte nur ein Team, unsere #LionsLikeYou. Nach kurzem Abtasten spielte sich unser Rudel wie in einen Rausch. Defensetechnisch war man voll auf der Höhe, und offensiv hatte man das passende Rezept parat. Köln konzentrierte sich darauf, Abschlüsse am Korb zu vermeiden. Die dadurch entstehenden Räume am Perimeter nutzte dann unser Team. Jetullahi, Buljevic und Rückkehrer Erkkilä netzten von Downtown, während für die Gäste gar nichts funktionierte (19:4, 7. Minute). Köln warf Center Fröhlingsdorf ins Spiel, vier schnelle Punkte für den DTV und Hertens erste Auszeit. Co-Coach Kelmendi, der den erkrankten Robin Singh vertrat, zeichnete Angriffe für Cody Schwartz auf, und der US-Boy versenkte direkt zwei Dreier. Tolles erstes Viertel unserer Jungs, 27:8 Führung nach zehn Minuten.
Mehr Druck von Köln überrascht Löwen H1
Zum Start des zweiten Abschnitts merkte man sofort, die Einstellung beider Teams hatte sich verändert. Bei Herten mehrten sich die Fehler und damit Ballverluste. Bei Köln stieg mit jedem Angriff die Sicherheit in den eigenen Abschlüssen. Vass konnte daraus zwei Ferntreffer setzen, die in den ersten 6 Minuten einen 0:13 Lauf des DTV einrahmten (27:21; 16. Minute). Erst Schwartz von der Freiwurflinie, nach der Hereinnahme von Aktivposten Ober, brachte unser Team im 2.Viertel auf das Scoreboard. Dann kam auch der zweite Guard für das Rudel wieder besser ins Spiel, Jetullahi (17 Punkte) beruhigte mit tollem Reverselayup und Dreier das Löwenspiel. Die Hoffnung auf die Rückkehr in den Flow des ersten Abschnitts keimte auf. Doch auch das Ende der Halbzeit gehörte den Kölnern mit Dreiern von Litera und Koschade (5 von 7 3er) und der Löwenvorsprung nur noch bei einem Punkt (34:33, 20. Minute).
Löwen kämpfen um das Momentum
Lange saßen die Coaches in der Halbzeit in der Halle. Zeit für’s Team, sich in der Kabine zusammenzuraufen. Doch zunächst auch zum Start des zweiten Abschnitts die Gäste präsenter und erfolgreich. DTV’s Import Jenkins gab den Auftakt mit einem Dreier, und wieder waren schon vier Minuten gespielt, bis Herten das erste mal offensiv stattfand.
Wieder war es Schwartz (15Pkt, 50% aus dem Feld), der mit einem Dreier das Momentum auf die Hertener Seite zu locken versuchte. Langsam arbeiteten sich unsere Jungs ins Spiel zurück und mit Dreier von Jetullahi und weiteren zwei Punkten von Cody an Köln vorbei (48:47, 28. Minute). Doch der Rest des Abschnitts gehörte komplett dem Kölner Koschade. Gleich dreimal ließ die Kölner Zehn den Ball aus 6,75m durch die Reuse fallen und sorgte im Alleingang für die 52:57 Führung der Gäste.
Löwen zum Ende zu fehlerbehaftet
Der Start in den Schlußabschnitt war vielversprechend. Gerade mal drei Minuten brauchte es, bis Erkkilä, Danilovic und Fiorentino das Spiel mit zwei Punkte auf die Löwenseite gebracht hatten (62:60). Doch Köln weiter gefährlich und direkt mit dem Siebenpunktelauf als Antwort. Das Spiel wogte nun hin und her. Danilovic erzielte mit seinem ersten Dreier (17 Punkte) die abermalige Löwenführung (71:70, 39. Minute). Auszeit Köln, doch egal was da besprochen wurde, Köln warf den Einwurf direkt ins Aus, Ballbesitz für Herten. Siegeshoffnung kam gut 2 Minuten vor Ende auf. Doch auch Herten wackelte bei der Spieleröffnung, der Ball wieder direkt beim Gegner und Litera nutzte die Chance zum Gegenschlag. Einen Dreier und zwei Freiwürfe setzte der Kölner Flügel, zog damit den Endspurt an und Herten wirkte aufgrund der vergebenen Möglichkeiten zu angefasst, um diesen mitzugehen. Am Ende eine mehr als ärgerliche 73:79 Niederlage gegen ein Topteam der Liga.
So rutscht unser Team aus den Playoff-Plätzen auf Position 11 und braucht nun schnell Siege, um das Ziel Endrunde noch zu erreichen.
Jetzt geht es erstmal in die kurze Karnevalspause und danach dann direkt das nächste Highlight. Am 25.02.23 geht es um 19 Uhr zum Derby nach Recklinghausen in die Vestische Arena.
Bis dahin heißt es auskurieren für unser Team, neu einstellen, Fehler analysieren und dann mit frischem Wind zurück aufs Feld.