Der Unbekannte Coach empfiehlt

Wenn man sich sportlich mit Basketball beschäftigt, darf man auch einmal in die Geschichte blicken und sich für die Superstars vergangener Dekaden interessieren.

Ein paar von diesen sollen im Folgenden vorgestellt werden

Aber auch an die Basics wird erinnert, woraus sich zwangsläufig ein Fokus auf gute Wurfausbildung ergibt.

Sehr retro, das Material. Zum Teil Schwarz/Weiss und wenn, dann ist den Farben wegen der damals berüchtigten amerikanischen Norm NTSC ("Never The Same Color") nicht zu trauen.

 

Wilt Chamberlain

Als bester Spieler aller Zeiten wird von vielen die Basketballlegende Wilt Chamberlain genannt, der von 1959-1973 bei den Philadelphia Warriors (heute Golden State Warriors), den Philadelphia 76ers und den Los Angeles Lakers spielte und wahrscheinlich über eine noch größere Athletik, als die der heutigen Superstars verfügte. Mit einer Größe von 2,16m erreichte er bei 150kg Gewicht eine Griffhöhe von 3,96m. Ein paar seiner Rekorde (100 Punkte in einem Spiel, 55 Rebounds in einem Spiel) haben bis heute Bestand.

Trotz seiner Dominanz errang Wilt Chamberlain während seiner aktiven Zeit in der NBA nur zwei Meistertitel.

 

Fun Fact:
An der Seite von Arnold Schwarzenegger spielte Wilt Chamberlain 1984 in dem Hollywoodstreifen Conan der Zerstörer, den man der Kategorie "Low-Fantasy" zuordnet.

Bill Russell

Bill Russell, der als Center, während seier gesamten aktiven Zeit in der NBA (1956-1969) für die Boston Celtics spielte, steht eindrucksvoll für den Mannschaftsgedanken im Basketball. Obwohl er als Defensivspezialist Reboundrekorde aufstellte, stand er mit seinen persönlichen Daten stets im Schatten von Wilt Chamberlain. Doch während dieser sein Team als Superstar dominierte, verstand es Bill Russel mit seiner Mannschaft die Liga zu dominieren und ist mit insgesamt 11 gewonnenen NBA Meisterschaften der erfolgreichste Spieler aller Zeiten.

Nach seiner aktiven Karriere konnte man Bill Russell, Mitte der 80er, mit einer weiteren NBA Legende, Rick Barry, als Kommentatoren der NBA Spiele im amerikanischen Fernsehen (TBS/TNT) erleben. Mit seinen launigen Kommentaren sorgte dabei vor allem Rick Barry für hohen Unterhaltungswert.

 

Fun Fact:
Einer der Söhne von Rick Barry, Scooter Barry, schrammte knapp an einer NBA Karriere vorbei, spielte neben einer Reihe internationaler Stationen 1991/92 bei der SG Braunschweig in der 1. Basketball Bundesliga, bevor er in der Saison 1995/96 beim Ligakonkurrenten TuS Herten auflief. Die Älteren mögen sich erinnern, daß der Vater auch schon mal beim Spiel seines Sohnes in der Rosa-Parks gesichtet wurde. ...Damals ...

Die Basics

Die Besinnung auf die Basisc ist in vielen Situationen hilfreich. Im Sport gilt hier ganz eindeutig:

  • Gewinnen ist geiler als Verlieren!

Und speziell im Basketball heißt es:

  • Du kannst kein Spiel gewinnen, wenn Du den Korb nicht triffst!

Unter diesen Umständen muß es verwundern, wenn ein deutscher Bundestrainer bei einem Seminar in Recklinghausen feststellt, daß der Wurfausbildung in Deutschland zu wenig Beachtung geschenkt wird.

Dabei wußte schon die TuS Legende Werner Markowski:

  • Jeder Wurf ist machbar! Man muß es nur versuchen!

Von den im Folgenden vorgestellten Spielern kann man sich da einiges abschauen. Der eine ist auch 30 Jahre nach seinem Karriereende immer noch der NBA Spieler mit den meisten erzielten Punkten. Der andere hat es auf Platz 6 dieser Liste geschafft, kommt aus Deutschland und hat eine sehr spezielle Wurfausbildung erfahren.

 

Abdul Kareem Jabbar

Sein "Sky Hook" war legendär und kaum zu verteidigen. Kareem Abdul Jabbar spielte von 1969-1989 in der NBA, erzielte 38.387 Punkte und logiert damit auf Platz eins der ewigen Liste der punktbesten Spieler. Während seiner Karriere erzielte er auch 1 (einen) Dreipunktwurf!

Sein Talent zeigte sich bereits in der High School und machte ihn landesweit bekannt. Während seiner Collegezeit an der UCLA wurde seine Dominanz am Ring so groß, daß die NCAA 1967 den Slam Dunk verbot. Abdul Kareem Jabbar sattelte daraufhin um und tranierte sich den Hakenwurf an, der sein Markenzeichen werden sollte.

Selbst Wilt Chamberlain, der mit fast 4m Griffhöhe unüberwindlich schien, kam an diese Hakenwürfe (siehe Video) in der Regel nicht heran.

 

 

Dirk Nowitzki

Auch er hat schon in der Rosa-Parks gespielt (der WDR berichtete). Und sein Leben wurde bereits verfilmt. Mit dem bezeichneten Titel "Der perfekte Wurf". Über 20 Jahre (1998-2019) spielte Dirk Nowitzki in der NBA, errang eine Mesisterschaft und erzielte mit seinem einzigartigen Fadeaway Jumper mehr Punkte als Wilt Chamberlain.

Dabei basiert das Besondere von Nowitzki's Wurf auf einer mathematischen Optimierung, die sein Trainer/Mentor Holger Geschwindner (selber 47-facher Nationalspieler) als Physiker entwickelte. Die charakteristisch hohe Flugbahn seiner Würfe ist ein Ergebnis dieser Arbeit. Sie sorgt für eine bessere Wurfausbeute und erschwert die Verteidigung.

Der mathematische Hintergrund wird in dieser Veröffentlich der Uni Frankfurt nachvollzogen: Mathematik des Freiwurfs

Und in Magdeburg gingen Schüler der 9. Klasse der Sache in einer Projektarbeit auf den Grund: So wirft Dirk Nowitzki

Der Meister selber zeigt hier ein paar interessante Einblicke in seine Gedankenwelt: Interview mit Holger Geschwindner